Kirgisien
 

Kirgisien oder heute: Kyrgistan, ist ein Gebirgsland, das mit etwa 0,2 Mio qkm nur etwas kleiner als Großbritannien ist. Die etwa 4 Mio. Einwohner (entspricht der Einwohnerzahl von Rheinland-Pfalz) leben vorwiegend von der Landwirtschaft, besonders der Viehzucht. Die Hauptstadt Bischkek hat etwa 600 000 Einwohner.
Kirgisien hat mit den Folgen der sowjetischen Zwangskollektivierung, den Monokulturen, der Überdüngung des Landes, der auf Ausbeutung, nicht Veredelung der Bodenschätze angelegten Wirtschaft, dem neuen Geldsystem und der großen Armut ganz erhebliche Probleme, besonders bei der Einführung demokratischer und marktwirtschaftlicher Prinzipien in Politik und Wirtschaft.
Die Menschen aber sind überaus gastfreundlich, zugewandt und interessiert.

 
 
Besuch einer Jurte

 
 

Von Usbekistan kommend führt uns die Straße durch ein Gebiet, das noch vor kurzem heftig von usbekischen Bauern, kirgisischen Viehzüchtern und russischen Arbeitern in bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen umkämpft war. Bei Osch kommen wir - wieder ohne große Formalitäten - hinein nach Kirgisien.
Die Namen der Orte, die wir durchfahren, haben einen fremden, eigenartigen Klang; es sind: Dschalal Abad, Tasch Kumir, Karakul und Toktokul, die aufgereiht an der Paßstraße durch die Ausläufer des Tien Schan-Gebirges liegen.

 
 
Kirgisische Familie

 
 

Am Tunnel des Alatau-Paßes (etwa 3600m) müssen wir warten: eine Schafherde wird hindurch getrieben, um im Tal auf die Weide zu kommen. Hier oben liegt noch Schnee, es ist nebelig und wir freuen uns, daß wir am folgenden Morgen einen atemberaubend schönen Blick über die Gebirgsketten haben.
Die Landschaft ist wechselnd, zumeist rauh und noch kahl. Im Tal unten, wenn wir nach Bischkek kommen, wird es grün und freundlicher.
Etwa 700 km sind wir seit der Grenze gefahren.

 
 
Aufmarschplätze aus vergangener Zeit

 

Skulpturenpark in Bischkek

Bischkek ist eine Stadt voller Bäume. Wir fahren an Prunkbauten der Stalinzeit vorbei und suchen unseren Freund Viktor, den wir schließlich auch in einer typischen Wohnsiedlung finden (siehe: Viktor >> ).
Er zeigt uns die Stadt, wir bestaunen Parks mit gewaltigen Statuen, Aufmarschplätze, die Regierungs-bauten, das Theater und als bedrückenden Kontrast dazu die große Zahl der Menschen am Straßenrand, welche irgend etwas verkaufen, um ein wenig Geld zum Überleben zu bekommen.

 

Der Issyk Kul See ist unser nächstes Ziel; er liegt zwar 1600m hoch, friert aber nicht zu und bietet einen überwältigenden Anblick mit den benachbarten schneebedeckten Berggipfeln, die sich in dem tief blauen Wasser spiegeln.

 

Issyk-Kul-See


Hirte am Issyk Kul See

 

Man muß eine Art Eintritt wie in einen Naturpark bezahlen, aber es gibt nahezu keine touristischen Anlagen. Mühelos finden wir schöne Plätze und bleiben völlig allein, bis auf ein paar Hirten, die uns besuchen und neugierig die so seltenen Touristen beobachten.
Am Ostrand machen wir Halt in Przewalsk, einem alten Garnisonstädtchen, in dem gerade Markt abgehalten wird.

 
 
Przewalsk

 
 

Später verlassen wir Kirgisien und passieren die Grenze nach Kasachstan, um hier auf der gut ausgebauten Transitstraße nach China nun aber entgegengesetzt in westlicher Richtung wieder nach Alma Ata zu kommen.

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© Prof. Uhlich, 2001