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Straßen und Schlafplätze,
  Kontrollen und Tankstellen

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Reiserouten durch Zentralasien

Zu allererst und immer wieder werden wir nach dem Zustand der Straßen in Rußland und Zentralasien gefragt. Daher gleich vorweg, daß man so etwas wie unsere gepflegten deutschen Autobahnen mit klarer Beschilderung, Leitplanken, Notrufsäulen, Tankstellen und Rastplätzen hier nicht finden wird.
Aber: In aller Regel sind die Wege passierbar. In gemäßigtem Tempo. Und nur selten gibt es richtig schwierige Pisten, zumindest im Sommer!
Man ist versucht, zu sagen, daß eben auch die Straßen ein Abbild des jeweiligen Staates sind: Irgendwie geht es immer wieder weiter....


Piste (Kasachstan)

Gelegentlich mußte ich an jene bangen Minuten im russischen Konsulat zurückdenken, an die Worte des Beamten, daß es "dort in Kasachstan keine Straßen" gäbe. So ganz Unrecht hatte er eben doch nicht. In der Gegend um den Aralsee beispielsweise sind wir viele hundert Kilometer neben der Piste gefahren: Sand und Schotter waren erträglicher als die endlose Kette von tiefen Schlaglöchern und Wellen.
In vielen Städten fehlen die Kanaldeckel mitten auf der Straße. Und bei Regen oder Überschwemmungen ist es ein ziemlich risikoreiches Unterfangen, durch Pfützen zu fahren, da man nie weiß, welche Löcher sich unter dem braunen Wasser verbergen.


Piste: auf der M 51 bei Omsk

Besonders nachhaltig ist uns ein langer Abschnitt auf der M 51 in Erinnerung, der Magistrale zwischen Novosibirsk und Omsk. Als einzige Ost-West-Verbindungsstraße stellt sie sozusagen das automobile Gegenstück der transsibirischen Eisenbahngleise dar.
Dieses Stück war schon auf unserer Straßenkarte als nicht befestigt ausgezeichnet und erwies sich als besserer Feldweg. Wir hatten Glück, denn es war trockenes Wetter. Die tiefen Spuren rechts und links schienen Zeugen schwieriger Schlammpassagen in Regenzeiten zu sein.


Tanken

Dieselkraftstoff ist nahezu immer zu bekommen; man sollte sich aber bei jeder Gelegenheit eindecken und ein oder besser 2 große Reservekanister mitführen.

Und in der Nacht? Als Ruhe- und Parkplätze haben wir eigentlich alles ausprobiert, was man sich so denken kann:
In Städten oder Dörfern waren wir auf bewachten Parkplätzen, stellten das Auto in beleuchteten Werkstätten ab, auf Hotelparkplätzen oder bei Tankstellen.

 
 


Meist aber haben wir irgendwo abseits von Ansiedlungen neben der Straße einen Platz gesucht, etwas versteckt, nicht einsehbar. Unter großen Bäumen mit Vögelschwärmen, an rauschenden Gebirgsbächen oder neben vielen Lastwagen an einem Flußufer.


Rastplatz + »Wachhund«

Ein andermal haben wir weithin sichtbar aber mutterseelenallein in der Steppe von Kasachstan oder Kirgisien gestanden. Auf einem Hügel mit endloser Sicht in die Ferne, auf Geröllhalden im chinesischen Grenzgebiet oder neben Schneewehen auf Gebirgspässen.

Nur ein einziges Mal hat das Auto auf einem offiziellen Campingplatz gestanden, dem einzigen, den wir auf der ganzen Fahrt gesehen haben. Im Ural. Er war streng bewacht, mit Stacheldraht eingezäunt und grell beleuchtet.


»GAI« Verkehrspolizei

Immer wieder einmal - beispielsweise an Ausfallstraßen vor großen Städten, an wichtigen Verkehrsknotenpunkten oder in Grenznähe - wird man kontrolliert. Von der GAI, der Verkehrspolizei, die ausnahmslos freundlich, höflich und ziemlich neugierig ist.
Statt Paß und Autopapieren interessiert viel mehr die "Maschina", das Auto mit Verbrauch, Leistung, Kosten usw. Zum Abschied Handschlag, gute Reise, auf Wiedersehen....
Heute ist das, besonders auf den Hauptstrecken westlich des Ural, möglicherweise etwas anders: man spricht von "Wegezöllen", Überfällen, Raub, Erpressung......
wir haben all dies jedoch nie erlebt!

 
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© Prof. Uhlich, 2001