Baltikum -> Litauen
Litauen
         
                                Trakai, Festung

Vilnius, St.Anna-Kirche

Die erste Station in Litauen wird Trakai sein, eine pittoreske Wasserburg auf einer Halbinsel zwischen 3 Seen. Die Burg wurde in den sechziger Jahren restauriert. Es ist übrigens die einzige erhaltene gotische Wasserburg der Welt!
Die sommerlichen Opernfestspiele sind weit über die Landesgrenzen bekannt und ein kleines Museum zeigt liebevoll zusammengetragene Gegenstände aus der litauischen Vergangenheit.

Dann aber geht es rasch nach Vilnius, wobei es wegen der vielen für größere Fahrzeuge gesperrten Straßen in Richtung Innenstadt etwas Mühe kostet, bis in die Altstadt vorzudringen und dann dort auch noch einen Parkplatz zu finden.


Hier im Zentrum (gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO!) ist eine Sehenswürdigkeit neben der anderen zu finden.
So der "Gotische Winkel" mit St. Annakirche, Bernhardiner- und Michaelskirche oder die Universität, die Kathedrale und nicht zuletzt die Madonna im Tor der Morgenröte.


Vilnius: Tor der Morgenröte

Wir meinen, daß die Stadt die unbeschwerte Leichtigkeit einer typischen Studentenstadt hat, daß das Alte - trotz mancher Unbequemlichkeit - behutsam erhalten wurde und daß hier dennoch ein durchaus aufgeschlossenes, weltoffenes Leben möglich zu sein scheint.
Und wir erinnern uns, daß Vilnius im 16. Jahrhundert eine der größten Städte Europas war und daß Namen wie Marc Chagall, Sigmund Freud, Albert Einstein und Sascha Heifetz mit dieser Stadt verbunden sind.


Kaunas, Rathaus

Unverkennbar "deutsche Spuren" finden wir in Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens, wenn wir vor dem prächtigen Perkunias-Haus stehen, das besonders schmuckvoll von einem deutschen Kaufmann zur Hansezeit erbaut worden ist.

Es lohnt sich, etwas Zeit für diese Stadt zu haben; sie beherbergt eine Universität, eine Oper, Theater, vielerlei Museen (z.B. die höchst interessante medizin-geschichtliche Sammlung) und historische Gebäude wie die Reste der Burg und die (zugemauerte) Georgskirche.

Das Rathaus etwas entfernt erinnert eher an eine Kirche. Der rotbraune Backsteinbau der Vytautas-Kirche blickt weit über den Memel-Fluß, dem wir Richtung Ostsee folgen.



Kaunas: Burg


Kaunas: Perkuniashaus


Kaunas: Vytautaskirche


Auf dem Theaterplatz steht ein Brunnen mit dem "Ännchen von Tharau": wir sind in Memel, oder Klaipeda, wie es hier heißt.
Diese Stadt wurde im Krieg entsetzlich zerstört: Im Januar 1945 sollen nur noch 6 Menschen in der Stadt gelebt haben! Und statt Ännchen von Tharau stand damals eine Statue von Stalin vor dem Theater!
Ausgedehnter Bummel durch die Altstadt mit ihren Häusern und einem Markt, auf dem Obst, Fisch, Blumen und allerlei Gebrauchsgegenstände angeboten werden.

Später am Meer erleben wir wie vorher in Polen, daß es kaum Besucher oder Feriengäste gibt; ist das Wetter zu unfreundlich? Ist es Ende Juni noch zu früh?
Zumindest in Palanga, das vom Führer als Ferienhochburg gepriesen wird mit einer gleichzeitigen Warnung vor Überfüllung, sind die Strände und Hotels gähnend leer.



Memel
 


Kurische Nehrung, Nida, Große Düne, Thomas-Mann-Haus, Bernstein-Museum, Heckenwirtschaften..." Stichworte für den Ferienkatalog, landschaftlich einmalig, touristischer Hochgenuß!

Zwei besondere touristische Höhepunkte erleben wir noch in Litauen!

 

Salantai, Künstler Orvidu

Da ist zunächst der Besuch des Freilandmuseums der Künstler Orvydas, Vater und Sohn, in Salantai.
Aus Steinen, Baumstämmen, Wurzeln und vielerlei Material haben die Künstler Figuren, Allegorien oder abstrakte Gebilde geschaffen.
Alles etwas mystisch, wohl auch tief religiös, ausgesprochen phantasievoll und dekorativ. Unter dem kommunistischen Regime wurden beide geächtet und ihr Oevre wurde als "Absurdität" verunglimpft.
Jetzt zeigen sie uns stolz ein neueres Buch, in dem die Arbeiten gewürdigt und kompetent dargestellt sind. Ein sehr eindrucksvolles Erlebnis, dieser Besuch!

Nicht weit vor der Grenze nach Lettland besuchen wir den "Berg der Kreuze", einen Wallfahrtsort, wo Tausende von Kreuzen aller Art und Größe zusammengetragen sind.
Es ist eine merkwürdige Stimmung, die von diesem Ort ausgeht. Auch hier ist von den Kommunisten eingegriffen worden, wobei alle Kreuze wiederholt entfernt und vernichtet wurden, um dann jedoch wenig später wieder aufzutauchen....


Berg der Kreuze


Der Grenzübergang ist im Prinzip zwar problemlos, wir sind aber überrascht über das sehr deutlich zum Ausdruck kommende Desinteresse der Beamten und ihre ausgesprochene Unfreundlichkeit. Merkwürdig!

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© Prof. Uhlich, 2001