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Lettland

Natürlich ist Riga zunächst einmal die Hauptstadt Lettlands.
Als einzige Millionenstadt im Baltikum wird ihr zusätzlich ein gewisses Primat unter den drei Hauptstädten der baltischen Staaten eingeräumt.
Vom historischen Stadtkern an den Ufern der Düna (Daugava) erstreckt sie sich mit ihren Vororten bis etwa 20 km weit in die umliegenden Gebiete.


Riga

Riga: Blick vom Turm der Petrikirche


Wir steigen zunächst auf den Turm der Petrikirche und haben einen herrlichen Rundblick über die Stadt. Tief unter uns die prächtigen Barockfassaden der bestens restaurierten Bürgerhäuser, die Johanniskirche mit dem Konvent und dem kleinen Johannishof, etwas weiter dann der Dom, das Parlament und unmittelbar am Flußufer das Schloß.
Jenseits des Grüngürtels im Nordwesten erkennt man die Freiheitsstatue und etwas rechts davon das repräsentative, weiße Gebäude der Oper.
In einem weiteren Rund schließen sich dann die Gebäude das "modernen" Riga an mit Bankenhochhäusern, den gewaltigen Flußbrücken und Wohnsiedlungen.

Bei unserem anschließenden mehrstündigen Bummel durch die Stadt kommen wir durchaus auch an Stellen und Gebäuden vorbei, die ganz unverkennbar gezeichnet sind von ihrer kurz zurückliegenden sozialistischen Vergangenheit.

Überhaupt findet sich kaum sonst im Baltikum eine Region, in der Gebäude aus dem Mittelalter, der jüngsten Vergangenheit und ultramoderne Bauten so dicht und unvermittelt beieinander liegen wie hier.

Wobei dies auch für die Menschen gilt: bestens gekleidete junge Männer mit Handys eilen an betrunkenen Bettlern vorbei und suchen sich einen Weg durch das Labyrinth der Tische und Stände der Marktfrauen vom Lande und der Obst- und Souvenirverkäufer. Man braucht sicher eine gewisse Zeit, um hier heimisch zu werden.


Gedenkstätte Salaspils

In der Nähe der Hauptstadt liegt Salaspils.
Ich zitiere unseren Führer: "Es ist ein Ort des Grauens, Massenvernichtungslager der Nazis. Hinrichtung von Kindern". Am Eingang ein Betonklotz mit den Worten "Hinter diesem Tor stöhnt die Erde". In der Tat hört man Tag und Nacht die klopfenden Schläge eines Metronoms über den weiten parkähnlichen Platz mit seinen gewaltigen, anklagenden Figuren.


Schloß Rundale

Etwa 70 km auf der E 67 südlich der Hauptstadt bei Bauska liegt das phantastische barocke Kunstwerk des Italieners Rastrelli: das Schloß von Rundale. Es ist liebevoll und herrlich wieder restauriert. Ein Umweg ist absolut lohnend!


Schloß Jelgava

Keine Autostunde entfernt, wieder in Richtung nach Riga, dann sozusagen die etwas kleinere Schwester von Rundale, das rot leuchtende Schloß in Jelgava, in dem heute die Landwirtschaftsakademie untergebracht ist.



Gauja Nationalpark, Burg


Gauja Nationalpark, Festung


Ganz anders im Naturpark Gauja!
Kirche, Schloß und alte Burgruine von Sigulda empfangen uns sozusagen mit offenen Toren und laden zu langen Spaziergängen durch die parkähnlichen Anlagen ein.

 
Sigulda

Gauja Nationalpark, Skulpturen
 


Jenseits des Gauja-Flußes bietet die Burg Turaida mit ihrem Museum einen interessanten Blick in die Vergangenheit dieser Region.

Im Park finden wir eindrucksvolle Skulpturen von Indulis Ranka, die sich trotz ihrer Größe gut der umgebenden Natur anpassen.

Der kleine Umweg über Cesis lohnt sich.
Man sagt, daß der Ort so abgelegen ist, daß zunächst der Krieg mit seinen Bomben und später der Sozialismus mit seinen Plattenbauten an dem Städtchen vorbeigegangen sei. Eine alte Ordensburg, die Johanneskirche, ein kleines orthodoxes Kirchlein und viele malerische Holzhäuser scheinen diese Annahme zu bestätigen.

 


Cesis: kleine orthodoxe Kirche


Cesis: alte Häuser
 


Erneut ein Grenzübergang; diesmal zwischen Lettland und Estland, und diesmal endlich auch rasche und vor allem freundliche Abfertigung: jetzt sind wir's, die zufrieden sind!

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© Prof. Uhlich, 2001, 2002