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Mongolei - Gobi

Süchbaatar und Darhan,
Ulan Baatar

Am Rande der Wüste Gobi

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Die Orientierung auf der nun folgenden Strecke Richtung China ist relativ leicht; die Piste verläuft entweder östlich oder westlich entlang der transmongolischen Eisenbahn am Rande der Gobi.


in der Nähe von Ulan Baatar


Kleinstadt Saintschand auf dem Weg nach China

 

Plötzlich taucht aus der Ebene eine moderne Stadt auf. Wir kommen näher und erschrecken: Mitten in der Steppe entdecken wir sechsstöckige Wohnhäuser in der bekannten Plattenbauweise des Ostblocks. Aber alle sind verlassen und verfallen; früher waren sie abgesperrt und eingezäunt.

 

Geisterstädte der Russen in der Gobi


verfallene russische Garnisonsstadt
 

Jetzt hat die Mauer Löcher, und man erkennt große Wandbilder, auf denen die russisch-mongolische Freundschaft gepriesen wird. Es finden sich riesige Heldendenkmäler, monumentale Düsenjäger und immer wieder Wohnblocks ohne Türen und Fenster und mit einstürzenden Dächern.
Offensichtlich war diese Stadt ein gewaltiges Militärlager und ein Aufmarschgebiet der Russen gegen China. Mit riesigen Start- und Landebahnen, die jetzt aufgegeben, verfallen, verlassen sind. Zurückgeblieben sind Müll, Schutt, Ruinen und....Halbwaisen!

Auf unserem weiteren Weg nach China kommen wir noch an drei ähnlich großen, verlassenen, zerfallenden Geisterstädten vorbei.


Piste am Rande der Wüste Gobi

 
 

Bei der Weiterfahrt laufen alle Pisten Richtung Süden bei einer kleinen Hügelkette zu einer Spur zusammen. Hinter einer Kurve findet sich am Fuß einer Bergkuppe eine Quelle. Ein mongolischer Hirte hat seine Rinderherde hierher zur Tränke geführt.

Später kommen mehrere Lkws, die Kartoffeln aus China transportieren. Während die Fahrer ihre Wassertanks auffüllen, tauschen wir Jeans gegen einen großen Sack Kartoffeln. Schließlich nähert sich ein Kamel vorsichtig der Tränke. In gebührendem Abstand folgt wenige Minuten später eine ganze Herde.
Ein munteres Treiben!

 

Begegnung in der Wüste


Kameltränke an einer Quelle in der Gobi


moderenes Ovoo (heiliges Zeichen)
mit Bierflaschen aus dem nahen China

Ein modernes Ovoo (also ein heiliges Zeichen, ein göttlicher Wegweiser und Schutz) führt uns sicher nach China: es besteht aus chinesischen Bierflaschen, die hier aufgehäuft statt aus den fahrenden Lkws geworfen werden, wo sie jetzt in immer dichterer Folge am Straßenrand liegen und untrüglich in das vergleichsweise freie und reiche China führen.

 
 

In der Tat kommen wir sehr rasch an die Grenze, wobei die Ausreise auf der mongolischen Seite für uns wenig spektakulär verläuft.
Wir verlassen ein ursprüngliches, fast vergessenes und sehr armes Land, dessen Besuch aber äußerst lohnend und interessant ist.

 

Raststätte und Wegweiser am Rande der Gobi

 


an der mongolisch-chinesischen Grenze

 

Süchbaatar und Darhan,
Ulan Baatar

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© Prof. Uhlich, 2001